Folge der bekannten norddeutschen Krimi-Reihe „Stralsund“ entsteht in Itzehoe

 

Marc Nasner

Eine Drohne schwebt surrend im Abendhimmel über dem Alsen-Gelände in Itzehoe. Mehrere Streifenwagen fahren einen Schotterweg entlang. Männer und Frauen in weißen Ganzkörperanzügen folgen kurze Zeit später. An der ehemaligen Zementfabrik ist ein Mensch ums Leben gekommen.

Die beängstigende Szenerie, die sich Dienstagabend am Rande der Stör abspielte, ist jedoch nur Fiktion: Zwischen den Ermittlern schleppen Männer Kameras und Stative, zwei Maskenbildnerinnen laufen eilig zu den Hauptdarstellern Alexander Held und Karim Günes. Noch bis Freitag werden im Auftrag des ZDF Szenen für die Krimi-Reihe „Stralsund“ gedreht.

„Wir haben für den Filmdreh eine Location gesucht, auf der es Brachland gibt“, sagt Produktionsleiter Tim Körberlin. Die Vielseitigkeit des ehemaligen Industriegeländes erlaube zudem, einige weitere Szenen vor Ort zu drehen. So werden unter anderem ein Jugendklub sowie die Wohnung einer Kommissarin für die Dreharbeiten hergerichtet. Begeistert von der Location zeigte sich Alexander Held, der Alsen bereits aus vorherigen Produktionen kannte.
Setus Studt, Geschäftsführer und Gesicht des Vereins Planet Alsen, ist stolz, dass die ehemals weltgrößte Zementfabrik immer wieder für Fernsehproduktionen gebucht wird. „Alsen ist aufgrund seiner Geschichte besonders. Die einerseits morbiden und andererseits künstlerischen Elemente machen die Fabrik zu einem prädestinierten Drehort“, so Studt. Neben dem aktuellen Krimi war Alsen auch schon Kulisse für einen Tatort mit Ulrike Folkerts, einen Polizeiruf mit Charly Hübner und Musikvideos. „Durch solche Aktionen soll der Öffentlichkeit auch gezeigt werden, dass dies ein erhaltenswerter Ort ist“, so Studt.

In der Folge „Der lange Schatten“ werden die TV-Zuschauer Veränderungen im Ermittler-Team sehen: Nach 20 Folgen als Kommissarin Nina Petersen hat Katharina Wackernagel der Serie den Rücken gekehrt. „Ich respektiere die Entscheidung, die Katharina getroffen hat“, sagte Held am Rande der Dreharbeiten. „Ich blicke mit großer Freude auf die gemeinsame Zeit zurück.“ Gleichzeitig freue er sich auf das neue Gesicht im Team.

Sophie Pfennigstorf wird ab sofort an der Seite von Held und Günes in Stralsund ermitteln. Itzehoe ist für sie einer der ersten Drehorte in der neuen Rolle. Ihre Figur Jule Zabek wird als Einzelgängerin mit Ecken und Kanten beschrieben, die innerlich zerrissen ist, aber auch ein großes Herz hat. „Die neue Rolle ist für mich etwas besonders, da ich bisher noch nicht dauerhaft als Kommissarin in einem Team war“, sagt Pfennigstorf.

Teil der Dreharbeiten ist auch der Komparse und ehemalige Bürgermeisterkandidat Martin Wnuck, der im ZDF-Film als Mitglied der Spurensicherung vorkommt. „Ich bin bei einer Agentur als Komparse eingetragen. So kommen regelmäßig Engagements wie dieses zustande“, berichtet Martin Wnuck.
Insgesamt fünf Drehtage sind auf Alsen geplant. „Pro Tag bekommen wir zwischen vier und sieben Minuten Filmmaterial. Das hängt stark davon ab, wie aufwändig die einzelnen Szenen sind“, erklärt Produktionsleiter Tim Körberlin. Am Dienstag gingen die Dreharbeiten bis weit in die Nacht. Die Leiche machte Überstunden.